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News zum Ukraine-Krieg | Moskau: Seit Kriegsbeginn 951.000 Ukrainer nach Russland gebracht

News zum Ukraine-Krieg | Moskau: Seit Kriegsbeginn 951.000 Ukrainer nach Russland gebracht

Tag 60 seit Kriegsbeginn: Die russische Offensive in der Ost- und Südukraine fordert weitere Tote. In Mariupol harren die letzten ukrainischen Verteidiger in einem Stahlwerk weiter aus. Alle Informationen im Newsblog. 

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Erdoğan bietet Selenskyj Unterstützung bei Verhandlungen an

15.05 Uhr: Die Türkei bietet jegliche Unterstützung der Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine an. Das habe der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan seinem ukrainischen Kollegen Wolodymyr Selenskyj in einem Telefonat zugesagt, teilt das Präsidialamt in Ankara mit. Erdoğan habe zudem erklärt, eine Evakuierung von Verletzten und Zivilisten aus der Stadt Mariupol müsse sichergestellt werden.

Ukraine meldet Zurückeroberungen im Gebiet Cherson

15.03 Uhr: Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben die Kontrolle über acht Ortschaften im Gebiet Cherson im Süden der Ukraine wieder erlangt. Der ukrainische Generalstab in Kiew machte aber in seiner Mitteilung am Sonntag keine Angaben zu den Namen der Ortschaften oder zu ihrer genauen Lage.

Das russische Militär hatte zuvor mitgeteilt, die gesamte Region Cherson eingenommen zu haben. Die Ukraine befürchtet, dass dort wie im Donbass nach dem Vorbild der von Russland anerkannten “Volksrepubliken Luhansk und Donzek” ebenfalls eine Unabhängigkeit von der Ukraine ausgerufen werden könnte.

Kiew bietet Moskau Verhandlungen über Stahlwerk an

14.55 Uhr: Kiew hat Moskau angesichts der schwierigen Lage der im ukrainischen Stahlwerk in Mariupol eingeschlossenen Kämpfer und Zivilisten Verhandlungen angeboten. Bei einer “Sonderrunde” könne über den Austausch von Militär gesprochen werden, teilte der ukrainische Präsidentenberater Mychajlo Podoljak am Sonntag im Kurznachrichtendienst Twitter mit.

In dem Werk Azovstal sollen sich nach russischen Angaben 2.500 ukrainische Kämpfer und ausländische Söldner verschanzt haben. Nach ukrainischen Angaben befinden sich in den noch für einen Atomkrieg gebauten Bunkeranlagen auch 1.000 Zivilisten, darunter viele Kinder und Frauen. Mehr dazu lesen Sie hier. 

Kinder im Keller des Stahlwerks von Mariupol: Sie möchten wieder nach draußen gehen und die Sonne sehen, sagen sie im Video. (Quelle: Azov Battalion/Handout /Reuters)

Russland solle an den Rest seines Rufes denken und eine echte Waffenruhe zu Ostern verkünden, meinte Podoljak in dem Tweet. Es sei umgehend ein humanitärer Korridor nötig, forderte Podoljak. Die ukrainische und die russische Seite geben sich immer wieder gegenseitig die Schuld daran, dass die Korridore für eine Flucht von Zivilisten nicht zustandekommen. Der Vizekommandeur des ukrainischen Asow-Regiments, Swjatoslaw Palamar, sagte in einer neuen Videobotschaft, dass “in Mariupol der Feind Bomben abwirft über den Köpfen völlig unschuldiger Kinder”, während Ostern gefeiert wird.

Moskau: Seit Kriegsbeginn 951.000 Ukrainer nach Russland gebracht

14.30 Uhr: Seit Kriegsbeginn sollen nach russischen Angaben mehr als 951.000 Ukrainer nach Russland gebracht worden sein, das berichtet die russische Nachrichtenagentur Interfax – darunter offenbar 174.689 Kinder, so wird der Leiter des russischen Verteidigungskontrollzentrums, Mikhail Mizintsev, zitiert. 

Während Russland davon spricht, die Menschen aus “gefährlichen Regionen evakuiert” zu haben, bezeichnet die Ukraine Russlands Handeln als Zwangsdeportationen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj kritisierte speziell die vom russischen Militär eingerichteten “Filtrationslager”, in denen nach offizieller Darstellung eventuelle Kämpfer von Zivilisten getrennt werden sollen. Er kritisierte, dass Ukrainer aus diesen Lagern auch nach Russland gebracht würden. Russland hingegen streitet ab, Bürger gegen ihren Willen außer Landes zu bringen. Die Angaben lassen sich derzeit nicht unabhängig prüfen.

Ukraine berichtet über Rückeroberung von Orten im Gebiet Cherson

14.08 Uhr: Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben die Kontrolle über acht Ortschaften im Gebiet Cherson im Süden der Ukraine wieder erlangt. Der ukrainische Generalstab in Kiew machte aber in seiner Mitteilung am Sonntag keine Angaben zu den Namen der Ortschaften oder zu ihrer genauen Lage.

Das russische Militär hatte zuvor mitgeteilt, die gesamte Region Cherson eingenommen zu haben. Die Ukraine befürchtet, dass dort wie im Donbass nach dem Vorbild der von Russland anerkannten “Volksrepubliken Luhansk und Donezk” ebenfalls eine Unabhängigkeit von der Ukraine ausgerufen werden könnte.

Der Generalstab berichtete auch über den Beschuss eines russischen Militärkonvois nahe der Ortschaft Kyseliwka nordwestlich von Cherson. “Nachdem er empfindliche Verluste erlitten hat, zog sich der Feind nach Tschornobajiwka zurück”, heißt es im Lagebericht. Die gesamten Tagesverluste der russischen Truppen im Gebiet Cherson bezifferte Kiew dabei auf 74 Soldaten, 2 Panzer, 1 Raketenwerfer, 6 gepanzerte Truppenfahrzeuge und 4 Drohnen.

Berichte: Italien prüft Lieferung schwerer Waffen an Ukraine

14.01 Uhr: Italien prüft laut Medienberichten die Möglichkeit, weitere Waffen an die Ukraine zu liefern. Rom denke über ein weiteres Paket für Militärhilfen nach, das in den kommenden Tagen feststehen könnte, berichteten mehrere italienische Zeitungen übereinstimmend in ihren Sonntagsausgaben. Die Regierung wollte die Berichte auf Nachfrage nicht kommentieren und verwies darauf, dass Italien bereits militärische Hilfen geliefert habe. Die Liste, was geliefert wurde, ist allerdings geheim.

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Der “Corriere della Sera” berichtete unter Berufung auf Regierungskreise, dass gerade untersucht werde, welche schwere Artillerie zur Verfügung stünde. Die Zeitungen nannten verschiedene Typen von Panzerfahrzeugen, die in Frage kommen könnten. Einige davon befinden sich demnach in der Reserve.

Am Dienstag treffen sich auf dem US-Stützpunkt Ramstein in Rheinland-Pfalz Vertreter mehrerer Länder, um laut US-Angaben auch über den Verteidigungsbedarf der Ukraine zu sprechen. Für Italien soll dem “Corriere della Sera” zufolge Verteidigungsminister Lorenzo Guerini anreisen.

Kiew bietet Moskau Verhandlungen zu Stahlwerk in Mariupol an

13.09 Uhr: Kiew hat Moskau angesichts der schwierigen Lage der im ukrainischen Stahlwerk in Mariupol eingeschlossenen Kämpfer und Zivilisten Verhandlungen angeboten. Bei einer “Sonderrunde” könne über den Austausch von Militär gesprochen werden, teilte der ukrainische Präsidentenberater Mychajlo Podoljak am Sonntag im Kurznachrichtendienst Twitter mit. In dem Werk Azovstal sollen sich nach russischen Angaben 2.500 ukrainische Kämpfer und ausländische Söldner verschanzt haben. Nach ukrainischen Angaben leben in den noch für einen Atomkrieg gebauten Bunkeranlagen auch 1.000 Zivilisten, darunter viele Kinder und Frauen.

Russland solle an den Rest seines Rufes denken und eine echte Waffenruhe zu Ostern verkünden, meinte Podoljak in dem Tweet. Die orthodoxen Christen in der Ukraine und in Russland feierten am Sonntag Ostern – eine Woche später als die Katholiken und Protestanten, die sich nach einem anderen Kalender richten. Trotz des Osterfestes werde das Stahlwerk weiter mit Bomben und Artillerie beschossen, kritisierte Podoljak.

Es sei umgehend ein humanitärer Korridor nötig, forderte Podoljak. Die ukrainische und die russische Seite geben sich immer wieder gegenseitig die Schuld daran, dass die Korridore für eine Flucht von Zivilisten nicht zustandekommen. Der Vizekommandeur des ukrainischen Asow-Regiments, Swjatoslaw Palamar, sagte in einer neuen Videobotschaft, dass “in Mariupol der Feind Bomben abwirft über den Köpfen völlig unschuldiger Kinder”, während Ostern gefeiert wird.

Russland greift Ukraine auch zum Osterfest mit Raketen an

11.51 Uhr: Die russischen Streitkräfte haben ihre Raketenangriffe gegen die Ukraine auch zum orthodoxen Osterfest mit aller Härte fortgesetzt. Es wurden erneut Dutzende Militärobjekte und zahlreiche Stellungen des ukrainischen Militärs beschossen, wie der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, am Sonntag mitteilte.

Mit Hochpräzisionswaffen sei in Pawlohrad im Gebiet Dnipropetrowsk eine unterirdische Anlage zur Produktion von Munition für die ukrainischen Streitkräfte zerstört worden. Im Gebiet Charkiw seien zudem vier Munitionslager und Truppenansammlungen mit Raketen beschossen worden.

Nach Angaben von Konaschenkow wurden bei den Angriffen auch 150 ukrainische Kämpfer getötet. Insgesamt wurde demnach in der Osternacht 423 Mal mit Raketen und Artillerie geschossen. Auch in anderen Regionen im Osten der Ukraine seien Munitionslager getroffen worden, hieß es. Überprüfbar waren diese Angaben von unabhängiger Seite nicht. Russland hatte eine Feuerpause an Ostern abgelehnt.

Ein russischer Mehrfachraketenwerfer vom Typ Smerch: Auch an Ostern tötete die Kreml-Armee weitere Zivilisten in der Ukraine. (Quelle: Russisches Militär/imago images)

Die orthodoxen Christen richten sich nach einem anderen Kalender und feiern deshalb in diesem Jahr eine Woche später als die Katholiken und Protesten Ostern. Die russisch-orthodoxe Kirche steht in dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine fest an der Seite des russischen Präsidenten Wladimir Putin, der die Invasion am 24. Februar befohlen hatte.

Gouverneur: Zwei Kinder bei russischem Beschuss in Donezk getötet

11.37 Uhr: Bei russischem Beschuss in der ostukrainischen Region Donezk sind den örtlichen Behörden zufolge zwei Kinder getötet worden. Dabei handele es sich um zwei Mädchen im Alter von fünf und 14 Jahren, teilt Gouverneur Pawlo Kyrylenko auf dem Kurznachrichtendienst Telegram mit.

Das Gebäude in der Ortschaft Otscheretynsk, in dem sie gewohnt hätten, sei bei dem Beschuss zerstört worden. Kyrylenko fordert die Menschen auf, die Umgebung der Kampfgebiete zu verlassen und sich in Sicherheit zu bringen.

Lettlands Botschafter kehrt nach Kiew zurück

08.35 Uhr: Gut acht Wochen nach Beginn des Krieges in der Ukraine ist Lettlands Botschafter Ilgvars Klava wieder nach Kiew zurückgekehrt. Der diplomatische Vertreter des baltischen EU- und Nato-Landes hat wieder seine Arbeit in der ukrainischen Hauptstadt aufgenommen. Dies teilte der lettische Außenminister Edgars Rinkevics am Freitagabend auf Twitter mit.

Lettlands Botschafter und das Botschaftspersonal hatten Kiew wie viele Diplomaten anderer Länder mit Kriegsausbruch verlassen. Nach ihrer zwischenzeitlichen Verlegung nach Lwiw öffnete die lettische Vertretung am 7. April wieder ihre Türen in der Hauptstadt. Der Botschafter blieb zunächst aber noch zu Konsultationen in Riga.

Großbritannien: Ukraine wehrt zahlreiche russische Angriffe ab

08.21 Uhr: Die ukrainischen Streitkräfte haben nach britischen Angaben in dieser Woche zahlreiche russische Angriffe entlang der Kontaktlinie in der Donbass-Region im Osten des Landes zurückgeschlagen. Trotz einiger russischer Geländegewinne sei der ukrainische Widerstand an allen Fronten stark gewesen und habe den Streitkräften Russlands erhebliche Verluste zugefügt, twitterte das britische Verteidigungsministerium aus einem regelmäßigen Lagebericht des Militärgeheimdienstes.

“Die schlechte Moral der russischen Truppen und die begrenzte Zeit für die Wiederherstellung, Neuausrüstung und Reorganisation der Kräfte nach früheren Offensiven behindern wahrscheinlich die russische Kampfeffizienz”, heißt es in dem Lagebericht weiter.

Mariupol: Russland nimmt Angriffe auf Stahlwerk Azovstal wieder auf

07.49 Uhr: Russische Truppen haben die Angriffe auf das Stahlwerk Azovstal in der Hafenstadt Mariupol nach ukrainischen Angaben wieder aufgenommen. “Der Feind versucht, den letzten Widerstand der Verteidiger von Mariupol zu ersticken”, sagte Präsidentenberater Olexij Arestowytsch am Samstag in einer Videobotschaft.

Eingesetzt würden Artillerie und Luftwaffe. Die ukrainischen Soldaten würden jedoch ihre Positionen halten und “sogar Gegenangriffe starten”. Die Angaben sind nicht überprüfbar.

Acht Tote bei russischen Angriffen in Region Luhansk

07.25 Uhr: Bei russischen Angriffen in der ostukrainischen Region Luhansk sind nach Angaben der Behörden am Samstag acht Menschen getötet worden. Dies teilt der Regionalgouverneur Serhij Gajdaj in sozialen Medien mit.

Selenskyj empfängt US-Minister in Kiew

05.23 Uhr: Während die erbitterten Kämpfe in vielen Landesteilen weitergehen, bereitet sich die Ukraine auf den ersten Besuch von US-Regierungsvertretern seit Beginn des russischen Angriffs vor zwei Monaten vor. Außenminister Antony Blinken und Verteidigungsminister Lloyd Austin wurden am Sonntag in der ukrainischen Hauptstadt erwartet, wie Präsident Wolodymyr Selenskyj mitteilte. Im Süden und Osten des Landes meldeten die Behörden durch russischen Beschuss getötete Zivilisten. In der seit Wochen heftig umkämpften Hafenstadt Mariupol schlug ein weiterer Evakuierungsvesuch fehl.

Die Gespräche mit Blinken und Austin würden sich um die US-Waffenlieferungen für die ukrainischen Streitkräfte drehen, kündigte Selenskyj während einer in einer U-Bahn-Station im Zentrum Kiews abgehaltenen Pressekonferenz an. US-Präsident Joe Biden hatte am Donnerstag ein zweites Paket Waffenlieferungen im Umfang von 800 Millionen Dollar (rund 740 Millionen Euro) an die Ukraine zugesagt.

Kiew wirft Moskau Deportationen von Einwohnern vor

03.47 Uhr: Die Ukraine wirft russischen Behörden vor, Menschen aus besetzten Gebieten tief nach Russland zu transportieren. So seien 308 Ukrainer aus der lange belagerten Hafenstadt Mariupol mit dem Zug in die 8.000 Kilometer entfernte Stadt Nachodka im russischen Fernen Osten gebracht worden, schrieb die Menschenrechtsbeauftragte des ukrainischen Parlaments, Ljudmyla Denisowa, am Samstag im Online-Dienst Telegram. Von ihnen werde erwartet, sich russische Ausweispapiere zu besorgen und Arbeit zu suchen.

Die Ukraine hatte bereits vielfach kritisiert, dass russische Truppen bei einigen Fluchtkorridoren aus umkämpften Städten nur die Ausreise nach Russland erlaubten. Russland bestreitet, dass Menschen gegen ihren Willen ins Land gebracht würden.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj kritisierte speziell die vom russischen Militär eingerichteten Filtrationslager, in denen nach offizieller Darstellung eventuelle Kämpfer von Zivilisten getrennt werden sollen. “Der ehrliche Name dafür ist ein anderer – das sind Konzentrationslager. So wie sie die Nazis seinerzeit gebaut haben”, sagte Selenskyj in seiner täglichen Videoansprache. Er kritisierte, dass Ukrainer aus diesen Lagern auch nach Russland gebracht würden. “Unter anderem deportieren sie Kinder – in der Hoffnung, dass sie vergessen, wo sie herkommen, wo ihr Zuhause ist.”

UN-Chef Guterres reist nach Ankara vor Besuchen in Moskau und Kiew

03.20 Uhr: UN-Generalsekretär Antonio Guterres wird am Montag zu einem Treffen mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan nach Ankara reisen. Dies teilte Guterres stellvertretende Sprecherin Eri Kaneko am Samstag auf einer Pressekonferenz mit. Der Chef der UN-Hilfsorganisation, Martin Griffiths, hatte am 18. April gesagt, die Türkei sei ein wertvoller Partner für Gespräche zu humanitären Maßnahmen zwischen der Ukraine und Russland. Am Dienstag wird Guterres zu Gesprächen nach Moskau und am Donnerstag in die Ukraine reisen

Ukraine: Zwei weitere russische Raketen bei Odessa abgeschossen

1.20 Uhr: Wenige Stunden nach dem russischen Raketenangriff auf Odessa hat das ukrainische Militär nach eigenen Angaben zwei weitere Marschflugkörper abgeschossen, die auf den Hafen der Stadt zielten. Die Raketen seien am Samstagabend von einem Schiff im Schwarzen Meer abgefeuert worden, schrieb die Südgruppe der ukrainischen Streitkräfte bei Facebook. Die Angaben konnten nicht unabhängig überprüft werden.

Zuvor hatte Russland Odessa am Samstag nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj mit sieben Raketen angegriffen, von denen zwei abgeschossen worden seien. Selenskyj zufolge wurde unter anderem ein mehrstöckiges Wohnhaus getroffen, acht Menschen starben, darunter ein dreimonatiges Kind. Das russische Verteidigungsministerium teilte mit, es sei ein Logistikterminal auf einem Militärflugplatz getroffen worden, in dem eine “große Lieferung” Waffen aus den USA und Europa gelagert habe.

Polen lieferte Waffen im Wert von 1,5 Milliarden Euro an Ukraine

1.04 Uhr: Polen hat der Ukraine seit Beginn des russischen Angriffs Waffen im Wert von umgerechnet 1,5 Milliarden Euro geliefert. Der polnische Regierungschef Mateusz Morawiecki nannte am Samstag nach einem Treffen mit seinem ukrainischen Amtskollegen Denys Schmyhal in Krakau die Summe von sieben Milliarden Zloty. “Diese Ausrüstung rettet die ukrainische, polnische und europäische Souveränität”, erklärte er.

Nach polnischen Angaben hat Warschau unter anderem Panzerabwehrraketen, Luftabwehrraketen, Mörser, Munition und Drohnen in die Ukraine geschickt. 40 Panzer sowie etwa 60 gepanzerte Transporter sollen laut polnischen Medien ebenfalls ins Nachbarland geliefert worden sein. Die Regierung hat dies bislang nicht offiziell bestätigt.

Ukraine spricht von Zwangsrekrutierung in besetzten Gebieten

00.45 Uhr: Die Ukraine wirft russischen Truppen eine Zwangsrekrutierung von Einwohnern in besetzten Gebieten vor. Neben jungen Menschen seien davon in den Regionen Cherson, Saporischja und Charkiw speziell auch Mediziner betroffen, schrieb die ukrainische Militäraufklärung am Samstag bei Facebook. So sei medizinisches Personal aus der Stadt Wowtschansk im Gebiet Charkiw unter Androhung von Hinrichtungen gezwungen worden, russische Soldaten an der Front zu behandeln. Die Angaben konnten nicht unabhängig überprüft werden.

Im Gebiet Saporischja suchten russisches Militär und Geheimdienstler nach Personen im Wehrpflichtigen-Alter, schrieb die Militäraufklärung weiter. Es heiße, dass sie russische Einheiten verstärken sollen.

Ukraine warnt vor Einbruch des russischen Erdgastransits

23.34 Uhr: Der ukrainische Staatskonzern Naftogaz hat vor einem Einbruch des russischen Gastransits über die Ukraine gewarnt. “Wir schätzen, dass ein Drittel der von Russland in die EU über die Ukraine exportierten Gasmenge verloren gehen kann, wenn die Besatzungskräfte nicht damit aufhören, die Funktion unserer Stationen zu stören”, schrieb Naftogaz-Chef Jurij Witrenko am Samstag bei Twitter. Naftogaz betreibt das ukrainische Gastransportsystem. Nach Angaben des Unternehmens wurden am Freitag mehr als 58 Millionen Kubikmeter Erdgas aus Russland nach Westen transportiert.

Trotz des russischen Angriffs vor zwei Monaten hat die Ukraine weder den Erdgas-, noch den Erdöltransit nach Westen eingestellt. Seit Kriegsbeginn wurden über das Territorium der Ukraine mehr als fünf Milliarden Kubikmeter Erdgas nach Westen gepumpt.

OSZE: Mitarbeiter werden in der Ost-Ukraine festgehalten

21.41 Uhr: Nach Angaben der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) werden einige ihrer Mitarbeiter in der Ost-Ukraine festgehalten. Man sei “extrem besorgt” über diesen Vorgang in Donezk und Luhansk, heißt es auf Anfrage. Die OSZE nutze alle verfügbaren Kanäle, um die Freilassung ihrer Mitarbeiter zu erwirken. Einzelheiten werden nicht genannt.

Selenskyj kündigt Besuch hochrangiger US-Delegation an

20.10 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat inmitten des russischen Angriffskrieges überraschend einen Besuch einer hochrangigen US-Delegation für diesen Sonntag in Kiew angekündigt. “Ich denke nicht, dass es ein großes Geheimnis ist. Morgen werde ich ein Treffen mit dem US-Verteidigungsminister (Lloyd Austin) und mit Außenminister (Antony) Blinken haben”, sagte Selenskyj. Er hoffe, dass auch US-Präsident Joe Biden – “sobald es die Sicherheitssituation zulasse” – nach Kiew komme. Eine Bestätigung aus den USA gab es zunächst nicht. 

Mit Austin und Blinken werde er über die “Liste der notwendigen Waffen und über die Geschwindigkeit ihrer Lieferung” reden. In der vergangenen Woche hätten sich die Nachrichten zu Waffenlieferungen verbessert, meinte Selenskyj. Er erwarte auch, dass die USA mit Deutschland über die Bereitstellung von Waffen für sein Land sprechen.

Pressekonferenz in der U-Bahn: Kiew droht mit Verhandlungsabbruch

19.32 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat erneut einen möglichen Abbruch jeglicher Gespräche mit Russland für ein Ende des Krieges ins Spiel gebracht. “Wenn unsere Leute in Mariupol vernichtet werden, wenn ein Pseudoreferendum über die Unabhängigkeit in Cherson stattfindet, dann tritt die Ukraine aus allen Verhandlungsprozessen heraus”, sagte er bei einer Pressekonferenz in einer Kiewer U-Bahnstation.

Er sei weiter bereit, direkt mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zu verhandeln, sagte Selenskyj. Er fürchte keine Attentate bei einem Treffen in einem Drittstaat. “Zu Attentaten: Ich fürchte sie nicht sehr, meine Leibwache fürchtet sie sehr, genauso wie meine Familie.”

Wolodymyr Selenskyj: Bei einer Pressekonferenz in einer U-Bahn-Station nannte der Präsident Bedingungen für eine Fortsetzung der Friedensverhandlungen. (Quelle: Youtube/Sky News)

Türkei sperrt Luftraum für alle russischen Flugzeuge auf Weg nach Syrien

19.29 Uhr: Die Türkei hat ihren Luftraum für russische Zivil- und Militärflugzeuge auf dem Weg nach Syrien gesperrt. “Wir haben den Luftraum für russische Militärflugzeuge – und auch für zivile Flugzeuge –, die nach Syrien fliegen, geschlossen”, sagte Außenminister Mevlut Cavusoglu am Samstag nach Angaben türkischer Medien. Die russische Seite sei darüber bereits im März informiert worden.

Russland meldet Zerstörung ausländischer Waffen in Odessa

18.50 Uhr: Russland meldet die Zerstörung von Waffen aus den USA und von europäischen Staaten in Odessa. Sie seien in einem Logistik-Terminal gelagert worden und durch Hochpräzisions-Raketen vernichtet worden, schreibt das Verteidigungsministerium im Internet. Es gibt zudem bekannt, dass die russischen Streitkräfte heute bis zu 200 ukrainische Soldaten getötet und mehr als 30 Fahrzeuge zerstört hätten. Die Angaben können von unabhängiger Seite nicht überprüft werden.

Russland will Hinweisen auf britische Spezialkräfte in der Ukraine nachgehen

17.35 Uhr: Russlands oberste Ermittlungsbehörde geht nach eigenen Angaben Hinweisen auf Aktivitäten britischer Spezialkräfte in der Ukraine nach. Das staatliche Untersuchungskomitee verweist auf einen Bericht der Nachrichtenagentur RIA.

Diese meldet unter Berufung auf russische Sicherheitskreise, das Nato-Mitglied Großbritannien habe rund 20 Mitglieder des Special Air Service (SAS) in die Region Lwiw im Westen der Ukraine entsandt. Sie sollten ukrainische Kräfte bei Sabotageakten unterstützen. Russland hat westliche Staaten aufgefordert, sich in den von Russland als “Spezialoperation” bezeichneten Angriffskrieg nicht einzumischen.

Evakuierung aus Mariupol offenbar gescheitert

16.45 Uhr: Ein erneuter Versuch zur Evakuierung von Zivilisten aus Mariupol ist nach Angaben der Stadtverwaltung gescheitert. Ein Sprecher des Bürgermeisterbüros teilt mit, das russische Militär habe eine Gruppe von 200 zur Flucht entschlossenen Einwohnern aufgelöst und vor möglichem Beschuss gewarnt.

Ukraine: Fünf Tote bei Raketenangriff auf Odessa

16.30 Uhr: Bei dem am Nachmittag gemeldeten Raketenangriff auf Odessa sind ukrainischen Angaben zufolge mindestens fünf Menschen getötet worden. 18 weitere seien verletzt worden, teilt der Stabschef von Präsident Wolodymyr Selenskyj, Andrij Jermak, mit. Unter den Todesopfern ist demnach auch ein dreimonatiger Säugling. 

Nach Angaben des ukrainischen Militärs schlugen zwei Raketen ein und trafen eine Militäreinrichtung und zwei Wohngebäude. Zwei weitere Raketen seien von der Luftabwehr abgefangen worden.

Gouverneuer: Zivilisten in Solote sterben durch Artilleriebeschuss

15.15 Uhr: Durch Artilleriebeschuss sind nach ukrainischen Angaben in der Stadt Solote im Osten des Landes zwei Zivilisten getötet worden. Zwei weitere seien verletzt worden, teilt der Gouverneur der Region Luhansk, Serhij Hajdaj, mit.

Ukraine meldet Raketenangriff auf Odessa

15.08 Uhr: Die Hafenstadt Odessa ist nach Angaben örtlicher Behörden Ziel eines Raketenangriffs geworden. Dabei sei Infrastruktur getroffen worden, heißt es in einer knappen Mitteilung.

In den Sozialen Medien kursieren mehrere Aufnahmen, die zeigen, wie Rauch aus einem Gebäude aufsteigt. Dabei soll es sich um ein von diesem Angriff betroffenes Wohngebäude handeln. Verifizieren ließen sich diese Angaben zunächst nicht.

Kreml nimmt neue Interkontinentalrakete Sarmat ab Herbst in Dienst

12.47 Uhr: Die russischen Streitkräfte haben angekündigt, ihre neue Interkontinentalrakete Sarmat ab Herbst in Dienst zu stellen. Es gehe jetzt darum, die Raketentests zu einem vernünftigen Abschluss zu bringen, die Reichweiten zu regulieren und die Sarmat (Nato-Codename: SS-X-30 Satan 2) dann dem Militär zu übergeben, sagte der Chef der Raumfahrtbehörde Roskosmos, Dmitri Rogosin, am Samstag in einem Fernsehinterview. “Wir planen das nicht später als im Herbst”, fügte er hinzu.

Am Mittwoch hatte Russland auf dem nordrussischen Weltraumbahnhof Plessetzk einen Testabschuss mit der Interkontinentalrakete durchgeführt. Präsident Wladimir Putin nutzte vor dem Hintergrund des Kriegs gegen die Ukraine den Raketenstart zu Drohungen gegen den Westen. Die Waffe könne alle Arten der Raketenabwehr überwinden und zwinge “jene zum Nachdenken, die im Feuereifer einer abgebrühten, aggressiven Rhetorik versuchen, unser Land zu bedrohen”, sagte er.

Interkontinentalrakete vom Typ Sarmat beim Abschuss: atomwaffenfähig und mit einer Reichweite von 18.000 Kilometern. (Quelle: Russian Defence Ministry/Reuters)

Die Sarmat hat eine Reichweite von 18.000 Kilometern und ist mit atomaren Sprengköpfen bestückbar. Damit kann Russland sowohl über den Nord- als auch über den Südpol angreifen und Ziele weltweit erreichen. Die ersten Einheiten sollen im sibirischen Großbezirk Krasnojarsk stationiert werden.

Russland greift Stahlwerk in Mariupol erneut an

12.26 Uhr: Nach ukrainischen Angaben haben die russischen Streitkräfte ihre Angriffe gegen das Gelände des Asow-Stahlwerks in Mariupol wieder aufgenommen. Sie griffen das Werksgelände aus der Luft an und versuchten, die von ukrainischen Kräften kontrollierten Anlagen zu stürmen, sagt Olexij Arestowytsch, einer der Berater von Präsident Wolodymyr Selenskyj, im Fernsehen. Russlands Präsident Wladimir Putin hatte am Donnerstag erklärt, eine Erstürmung des Stahlwerk solle vorerst aufgegeben und stattdessen eine Blockade eingerichtet werden.

Ukraine-Treffen in Ramstein: Mehr als 20 Länder nehmen teil

11.34 Uhr: Mehr als 20 Länder haben nach US-Angaben bislang ihre Teilnahme an der Ukraine-Konferenz zugesagt, die am kommenden Dienstag auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein geplant ist. Rund 40 Staaten seien eingeladen worden, teilte der Sprecher des US-Verteidigungsministeriums, John Kirby, im Pentagon mit. Welche Länder genau schon zugesagt haben, erwähnte er nicht. Auch Nicht-Nato-Staaten seien darunter. Das Treffen finde nicht unter dem Dach des Bündnisses statt.

Zu der Konferenz auf dem Stützpunkt in Rheinland-Pfalz hat US-Verteidigungsminister Lloyd Austin eingeladen. Ein Ziel der Beratungen seien die dauerhafte Sicherheit und Souveränität der Ukraine, hatte Kirby zuvor gesagt. Es solle daher um den Verteidigungsbedarf der Ukraine auch über den aktuellen russischen Angriffskrieg hinaus gehen.

Russland meldet Flugzeugabschuss und Vernichtung von Munitionsdepots

10.47 Uhr: Die russischen Streitkräfte haben eigenen Angaben nach mehr als 20 Munitionsdepots der Ukraine zerstört. Luftgestützte Raketen und die taktische Luftwaffe hätten jeweils drei Depots vernichtet, die Raketenstreitkräfte weitere 16 Munitionslager, teilte der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, am Samstag mit. Unabhängig lassen sich die Berichte nicht überprüfen.

“Die russischen Luftabwehrsysteme haben im Bereich Nowa Dmytriwka im Gebiet Charkiw ein ukrainisches Flugzeug vom Typ Su-25 abgeschossen. Darüber hinaus wurden im Laufe der Nacht 15 ukrainische Drohnen vernichtet, darunter eine Bayraktar TB-2 über der Ortschaft Nowa Sorja im Gebiet Mykolajiw”, erklärte Konaschenkow zudem.

Insgesamt seien durch die Luftwaffe 66 ukrainische Militärobjekte getroffen worden, durch Raketenstreitkräfte und Artillerie sogar 1.098 Objekte. Zumeist handle es sich um Truppenansammlungen, Militärkonvois und Kommandopunkte der ukrainischen Armee, sagte Konaschenkow.

Medwedew: Europa “überlebt keine Woche” ohne russisches Gas

10.30 Uhr: Der russische Ex-Präsident Dmitri Medwedew hat auf eine Leitlinie der EU-Kommission reagiert, wonach es scheine, dass EU-Unternehmen russisches Gas ohne Sanktionsverstoß bezahlen könnten. Man schätze die “Konsequenz und Prinzipientreue der europäischen Partner”, schrieb Medwedew in der Nacht zum Samstag auf Telegram und fügte einen lachenden Smiley und ein Clown-Emoji hinzu. Vor allem, wenn man bedenke, dass nach aktuellen Daten des Internationalen Währungsfonds (IWF) Europa höchstens sechs Monate ohne russisches Gas auskomme. “Aber ernsthaft, sie werden keine Woche überleben.”

Am Freitag hieß es aus Brüssel, EU-Unternehmen dürften nach Einschätzung Brüssels weiter für russisches Gas bezahlen können, ohne europäische Sanktionen gegen Moskau zu verletzen. Ein Sprecher der Behörde sagte mit Blick auf das russische Dekret, das Rubelzahlungen für Gaslieferungen an den Westen vorsieht: “Wir haben das neue Dekret sorgfältig analysiert und stehen in Kontakt mit den Behörden der Mitgliedstaaten und den betroffenen Energieunternehmen.” Bereits am Donnerstag habe man den EU-Staaten mit Blick auf Gasimporte einen Leitfaden geschickt. Darin heißt es, dass es nach dem russischen Dekret weiter möglich erscheine, für russisches Gas zu zahlen, ohne gegen EU-Recht zu verstoßen.

Satellitenaufnahmen zeigen offenbar weiteres Massengrab bei Mariupol

10.20 Uhr: Unweit der von russischen Truppen belagerten südostukrainischen Hafenstadt Mariupol deuten Satellitenbilder auf ein mögliches weiteres Massengrab hin. “Dieses Mal im linksufrigen Stadtbezirk beim Friedhof von Wynohradne”, teilte der Stadtratsabgeordnete Petro Andrjuschtschenko am Freitag im Nachrichtendienst Telegram mit. Die Besatzungskräfte würden so versuchen, Kriegsverbrechen zu verschleiern. Die vom US-Satellitenfotodienst Maxar verbreiteten Aufnahmen aus dem Zeitraum vom 22. März bis 15. April sollen einen Friedhof bei Wynohradne vor, während und nach einer Erweiterung der Gräber zeigen.

Satellitenaufnahmen von einem Friedhof bei Wynohradne, nahe Mariupol: Die Aufnahmen aus dem Zeitraum vom 22. März bis 15. April sollen den Friedhof vor, während und nach einer Erweiterung der Gräber zeigen. (Quelle: Maxar Technologies/Handout/Reuters)

Wynohradne befindet sich am Ostrand der Hafenstadt am Asowschen Meer. Am Vortag hatten ukrainische Behördenvertreter, gestützt auf Satellitenbilder, bereits ein mögliches Massengrab in Manhusch circa 20 Kilometer westlich des Stadtrands vermutet. Der Bürgermeister der Stadt schätzte die Anzahl der Toten darin auf bis zu 9.000. Mehr dazu lesen Sie hier. Die Angaben können nicht unabhängig überprüft werden. 

Bereits kurz nach der kompletten Einschließung von Mariupol durch russische Truppen Anfang März tauchten mehrere Fotos mit Toten in Massengräbern mutmaßlich aus Mariupol auf. Vertreter der ukrainischen Stadtverwaltung gehen infolge der schweren Kämpfe und Bombardierungen von mindestens 20.000 getöteten Einwohnern aus. Die Großstadt hatte vor dem Beginn des russischen Angriffskrieges vor knapp zwei Monaten rund 440.000 Einwohner. Jetzt sollen sich noch mehr als 100.000 in der zu großen Teilen zerstörten Stadt aufhalten. Russland hat Mariupol trotz ukrainischen Widerstands um das Stahlwerk Azow für komplett erobert erklärt.

Ukrainischer Protest gegen KZ-Gedenkfeier

9.09 Uhr: Nach scharfem Protest des ukrainischen Generalkonsulats in Hamburg hat die KZ-Gedenkstätte Neuengamme das Programm einer Veranstaltung zum 77. Jahrestag des Kriegsendes geändert. Generalkonsulin Iryna Tybinka hatte der Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte zur Erinnerung an die Opfer der NS-Verbrechen vorgeworfen, weder Taktgefühl noch Einfühlungsvermögen im Zusammenhang mit dem von Russland geführten Krieg zu haben.

Sie kritisierte insbesondere, dass das Programm für den 3. Mai auch einen Beitrag mit “Stimmen aus der ukrainischen/russischen Zivilgesellschaft” vorgesehen hatte.

Die Generalkonsulin hinterfragte den Begriff Zivilgesellschaft mit Blick auf Russland: “Handelt es sich hier um die Gesellschaft, welche in der letzten unabhängigen Befragung zu 81 Prozent Freude, Stolz und Zufriedenheit über Putins Politik gegenüber der Ukraine empfand? Und deren Vertreter ukrainische Kinder und Frauen mit besonderem Vergnügen vergewaltigen, foltern und töten?” Die Gedenkstätten-Stiftung präzisierte nun, dass Stimmen aus der Ukraine, aber auch den Krieg ablehnende Stimmen aus Russland und Belarus verlesen werden sollen.

Fluchtkorridor für Mariupol bestätigt

8.32 Uhr: Die ukrainischen Behörden haben das Zustandekommen eines Fluchtkorridors für die vom Krieg zerstörte Hafenstadt Mariupol bestätigt. “Die Evakuierung aus dem okkupierten Mariupol beginnt um 11.00 Uhr vom Einkaufszentrum ‘Port-City’ aus”, teilte der ukrainische Stadtrat von Mariupol am Samstag auf seinem Telegram-Kanal mit. Die Busse in die von der Ukraine kontrollierte Großstadt Saporischschja seien für Frauen, Kinder und Alte gedacht, teilte die Behörde weiter mit.

In den vergangenen Tagen gab es immer wieder Versuche, Zivilisten aus der Stadt zu evakuieren. Allerdings scheiterten diese Bemühungen mehrfach. Russland und die Ukraine werfen sich gegenseitig vor, für das Scheitern verantwortlich zu sein. Russland hat eigenen Angaben nach inzwischen die “volle Kontrolle” über die Hafenstadt im Südosten der Ukraine. Im weitläufigen Komplex des Stahlwerks Azowstal halten sich aber nach wie vor ukrainische Soldaten und Kämpfer des nationalistischen Regiments Azow auf. Daneben sollen sich auch Zivilisten in der Fabrik versteckt halten.

Ukraine spricht von russischen Angriffen auf ganzer Front bei Donezk

7.00 Uhr: Die russischen Truppen haben ihre Angriffsbemühungen nach ukrainischen Angaben im Donbass-Gebiet verstärkt. “In Richtung Donezk führt der Feind Angriffshandlungen entlang der gesamten Frontlinie durch”, teilte der ukrainische Generalstab in seinem Lagebericht am Samstagmorgen mit.

Die stärksten russischen Angriffe zielen demnach auf die Großstadt Sjewjerodonezk im Gebiet Luhansk. Daneben berichtet der Generalstab von anhaltenden Sturmversuchen in Rubischne, Popasna und Marjinka. Die Angriffe seien abgewehrt worden.

Darshan Shah
the authorDarshan Shah